Anforderungen:
- auf Basis erhobener Daten; georeferenziert pro Gebäude für alle Gebäude der Kommune (mit Adresse) zu hinterlegen (IST-Bedarf oder rechnerische Werte, teilweise auf Basis von Durchschnittswerten)
- für konsistente Darstellung des Wärmebedarfs ist für alle IST-Daten eine Witterungsbereinigung durchzuführen
„Die IST-Daten werden dann ergänzt um die Wärmebedarfe, die - je nach Datengrundlage – durch die verbrauchs- oder bedarfsorientierte Methode (Kaminkehrerdaten und/oder Gebäudegeometrie) ermittelt werden; auch eine Mischung der beiden Methoden ist möglich. Die siedlungsbezogene Methode, d.h. die Ermittlung des Wärmebedarfs auf Basis von Siedlungstypen innerhalb eines großflächigen Gebietes, ist zu ungenau und deshalb nicht zu verwenden.
Auf eine ausreichende Dokumentation der verwendeten Methode und der darin gemachten Annahmen ist zu achten. Beispielsweise sind bei Verwendung der verbrauchsorientierten Methode die verwendeten Volllaststunden für Einzel- und Zentralfeuerstätten zu dokumentieren.“
Bei der bedarfsorientierten Methode sind im Sinne eines Kosten-/Nutzenverhältnisses die Baualtersklassen und Gebäudetypen auf Basis von Bebauungsplänen zu ermitteln. Die ermittelten Baualtersklassen sowie Gebäudetypen sind anhand von Vor-Ort-Begehungen/-Fahrten zu plausibilisieren bzw. zu ergänzen. Sind keine Bebauungspläne vorhanden, ist eine Abstimmung mit der kommunalen Verwaltung und/oder eine Vor-Ort-Begehung zwingend notwendig.
Bei der Erstellung des Wärmekatasters ist flächendeckend die Wärmebedarfsdichte bzw. die genauere, aber auch aufwändiger zu ermittelnde Wärmebelegungsdichte zu berechnen und georeferenziert darzustellen. Ausgenommen davon sind klar abgrenzbare Außenbereiche (Einöden, Weiler).
Für Gebiete mit hoher Wärmebedarfsdichte, beispielsweise dem Stadtzentrum, ist es unabdingbar, die Wärmebelegungsdichte, ebenfalls georeferenziert, auszuweisen.
Ferner ist der zukünftige Wärmebedarf auf Basis von Sanierungsabschlägen pro Baualtersklasse und Gebäudetyp je Gebäude zu ermitteln und sowohl kartografisch als auch in Summe auszuweisen. Hierbei ist insbesondere anzugeben, welcher energetische Sanierungsstandard unterstellt wird.
Sinnvoll ist es, den zukünftigen Wärmebedarf in 10 und 20 Jahren auszuweisen.
Quelle: Definition nach Bayerischer Gemeindetag u. Hochschule Landshut